Den Tod überleben
Beate Kohlmeyer | Allgemein | 20. April 2019
Ostern ist auch ein Fest, sich dem Tod zu stellen und sich mit Fragen über seinen eigenen
Glauben auseinander zu setzen.
In diesem Artikel legt unsere Autorin Beate Kohlmeyer einmal mehr ihren inneren Prozess
offen und bietet sich dir als Spiegelfläche an. Als Info für dich: Beate ist vor einigen Monaten
schwer an Brustkrebs erkrankt.
In ihrer Artikelserie ist sie so mutig, sich dir zu öffnen, geht den Ursachen ihrer Krankheit
auf den Grund und findet mögliche Heilungswege. Willst du ebenfalls heil werden? Dann
lass dich von Beates Gedanken und Gefühlen berühren.
Der Glaube – eine Art Wundermedizin?
Ich liebe diese Zeit des Jahres, die mich einlädt, mich zu besinnen.
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die streng der Kirchenliturgie folgen, aber die
vorösterliche Fastenzeit ist für mich einfach meinem kulturellen Erbe zugehörig. Sie ist für
mich eine Ermunterung, über mich in der Welt nachzudenken und schenkt mir den Impuls,
in dieser unserer Ära einer rastlosen sieben Tage 24 Stunden Ökonomie, in der Müßiggang
und Innerlichkeit kaum Raum finden, bewusst zu entsagen.
Für Entsagung gibt es ja zahlreiche Synonyme: Es kann sowohl Hingabe als auch Fehlen
bedeuten. Manchmal ist die Hingabe sicher auch Voraussetzung, um wahrnehmen zu
können, was uns fehlt. Für mich persönlich bringt dieser gewollte Verzicht in der
Fastenzeit meine Entschlossenheit zum Ausdruck, frei zu sein; mich jederzeit frei
entscheiden zu können, welches Maß für mich im Leben sinnvoll scheint.
Seelischer Frühjahrsputz lässt neue geistige Räume entstehen.
Gewinn durch Verzicht
Indem ich Körper und Seele einem
Frühjahrsputz unterziehe, mich beim
Fasten also bewusst dem Verzicht
hingebe, entstehen neue geistige Räume.
Compassioner wird
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22.10.21, 00:32 Den Tod überleben - Compassioner
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Mein kosmischer Orientierungssinn kehrt
zu mir zurück oder besser gesagt ich zu
ihm, was mir ganz neue innere Bilder und
Ausrichtungen beschert.
Wenn ich von kosmischem
Orientierungssinn spreche, meine ich das
Gewahrsein meiner spirituellen Identität.
Ich bin mehr als Beate, die Glückliche, die
Heilpraktikerin, die Autorin. Diese
Identitäten sind austauschbar, aber es gibt eine, die bezieht sich auf meine Seele,
meinen Geist, die ist unverwechselbar und immerdar.
Daran erinnert mich Ostern: Es gibt eine Würde in mir, die ist unabhängig von allem
Getöse in dieser Welt.
Ostern zeigt uns auch, dass jede Wunde wandelbar ist
Die Vorbereitung auf dieses Fest ist für mich die Ausrichtung des Bewusstseins auf das
Wesen des geistigen Raums. In diesem Raum der Ruhe und Stille untersucht die
Spiritualität die Psychologie des eigenen Wesens. Sie sucht eine Verbindung zum Selbstund genau dieses verbindende Erleben wird in der Fastenzeit unterstützt und gefördert.
Diese Art der Askese, der spirituellen
Praxis setze ich bewusst ein, um Körper
und Geist zu reinigen, um Gott und mir
selbst nahe zu sein. Erst während ich das
tue, während ich zur Ruhe komme und in
mich hinein lausche, werden mir
bestimmte unheilvolle Zu-und
Ausrichtungen bewusst; es findet
sozusagen ein Wechsel der Beleuchtung
statt.
In diesem Licht scheint manche Gangart nicht länger meinem gesunden Tempo zu
entsprechen und manche Überzeugung wird von mir als ungünstig enttarnt. Diese
Trainingszeit der inneren Freiheit und Stille lässt mich eigenes Leid und eigene Freud
bewusst wahrnehmen.
Die Symbolik des Osterfestes erinnert mich unterdessen daran, dass jede, aber auch
wirklich jede unserer Wunden wandelbar ist. Egal, welches Kreuz wir auch zu tragen haben
auf unserer Wegstrecke, welche Leiden unsere Lebensgeschichte auch immer für uns bereit
hält, es gibt immer Hoffnung auf Wandel und Veränderung. Selbst der Tod ist wandelbar.
Das ist für mich die heilsame Botschaft des Osterfestes.
Orientierung mit Sinn – Ich entscheide frei über das Maß
Bevor aber das Leben nach dem Tod beginnt, widme ich mich zunächst dem Leben davor,
gebe ihm Raum statt nur zu funktionieren) und schenke ihm und mir meine volle
Aufmerksamkeit.
Bei dieser konzentrierten Hinwendung tauchen stets Fragen auf, die dazu führen,
dass einige Glaubenssätze, Überzeugungen und Gewohnheiten sterben müssen,
damit ich sinn-voll weiterleben kann:
Hat mich der Versuch, eine perfekte Leistungsfunktionsträgerin dieser
Gesellschaft zu sein, an das gewünschte Ziel gebracht?
Halte ich das gängige System des linearen Wachstums, der Beschleunigung und
Rastlosigkeit für gewinn-und heilbringend ? Oder möchte ich die Erfahrung des
Gewinns durch Verzicht auf weitere Bereiche meines Seins ausdehnen?
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22.10.21, 00:32 Den Tod überleben - Compassioner
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Wo enttarne ich vermeintliche Selbstfürsorge als weiteren Versuch
zur Effizienzsteigerung und Selbstoptimierung?
Wo in meinem Leben ist das Geld zu meiner Religion geworden?
An welchen Stellen wünsche ich mir einen sorgfältigeren, maßvollen Umgang
mit den Ressourcen der Welt und meinen?
Wo laufe ich mich aufgrund meiner bestehenden Glaubenssysteme im
Hamsterrad des Lebens wund ?
Empfinde ich die Heilsversprechen unseres gegenwärtigen
Gesellschaftssystems als eingelöst?
Wo möchte ich zukünftig – der Wohlbefindlichkeit folgend – lautstark befinden:
OHNE MICH?!
Das sind die Fragen, denen ich in diesem Jahr 2019 gefolgt bin.
Und ich habe mich in der Folge entschlossen , dem Bild Jesu zu folgen:
Auf-er-stehen, das will auch ich.
MIT MIR ist zu rechnen.
Ich werde aufstehen aus dem Grab meiner Ängste,
meines Selbstmitleides meiner Resignation.
Ich werdedie Steine wegräumen, die mich blockieren,
fesseln, hemmen.
Freiwerden von allen Fesseln – das ist eine
weitere Botschaft des Osterfestes.
Und die Wirkung dieser stärkenden, heilsamen Bilder
und Botschaften erspürend fühle ich mich tatsächlich,
als hätte ich von dem geheimnisvollen Zaubertrank
des Druiden Miraculix gekostet, der ja bekanntlich
unbesiegbar, aber nicht unverwundbar macht.
In diesem Sinn verstehe ich meinen Glauben ganz sicher als eine Art Wundermedizin.
Dass, woran wir glauben, einen großen Einfluss auf unser Erleben hat, ist sicher
unbestritten, weshalb ich mit ein paar Zeilen schließen möchte, die mich vor Jahren einmal
stark beeindruckt haben und die ich nie wieder vergessen habe.
Woher sie stammen, weiß ich nicht mehr genau zu sagen(vielleicht hat Veit sie sogar
übermittelt).
Mögen sie auch euch berühren!
„Du glaubst nicht,
was du siehst,
sondern du siehst immer,
was du glaubst –
darum entscheide weise,
woran du glauben möchtest!“
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wertvolle
erfahrungen-beate
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Die Weisheit, das zu glauben, was uns hilft und stärkt, wünsche ich uns allen!
Von Herzen ein gesegnetes Osterfest wünscht euch
eure Beate
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Website von Beate Kohlmeyer
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